Iridium

Nach Ideenfindung für weltweite Sprach- und Datenübermittlung 1985 und Gründung der Iridium Inc. 1991 wurde dieses System im September 1998 in Betrieb genommen. Hohe Gesprächskosten und unhandliche Endgeräte führten jedoch zu einem kleineren Kundenkreis als erwartet, wodurch das Unternehmen knapp zwei Jahre später Konkurs anmelden musste. Im Januar 2001 übernahm die Iridium Satellite LLC das System und nahm den kommerziellen Betrieb im März des Jahres wieder auf. Im Oktober 2009 kollidierte einer der 68 Satelliten mit einem fehlerhaften russischen Satelliten. 2015 soll trotz ungewisser Finanzierung die zweite Generation („Iridium-NEXT“) gestartet werden.

Iridium-Netz

iridium-netzabdeckungIridium nutzt LEO-Satelliten auf einer Höhe von ca 780 km. Die beiden aktiven Gateways stehen in Tempe, Arizona sowie in Wahiawa, Hawaii. Über letzteres laufen vor allem Verbindungen des größten Kunden: dem US-Verteidigungsministerium. Kleine bis mittlere Einschränkungen in der Sprachqualität (MOS-Wert 3,5) werden im Netz durch die Nutzung eines Codecs (AMBE) verursacht, der die geringe Übertragungsrate von 2400 baud kompensieren soll. Diese Rate fällt gering aus, da die Daten zur Überbrückung größerer Entfernungen ohne Bodenstationen in Reichweite mehrere Satelliten weitergeleitet werden.

Da die Polregionen besonders gut von den Satelliten „versorgt“ werden, benötigt man in diesen Regionen weniger freie Sicht als anderswo. Durch diese Abdeckung ist das Iridium-System das einzig wirklich weltweit einsetzbare, vorausgesetzt es besteht klare Sicht zum Himmel ab einem Höhenwinkel von 8,2° in alle Richtungen.